60 Jahre Jugendfeuerwehr Ramstein-Miesenbach


„Ihr seid verrückt – und das in der bestmöglichen Form“, so das Fazit von Marcus Klein, während der Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Ramstein-Miesenbach. Mit dieser Einschätzung war der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach nicht alleine. Denn was sich das Team der Jugendfeuerwehr für ihre Jubiläumsfeier hat einfallen lassen, überraschte alle Gäste.

„Wir wollten unseren Festabend mit einem jugendgerechten Programm feiern. Ein steifer Festkommers mit langen Reden wäre nichts für unsere Jugendfeuerwehr“ so Julian Kassel der Jugendfeuerwehrwart. Da ein Zeltlager immer Höhepunkt im Jahresprogramm sei, habe man für den Festabend das Motto „Zeltlagerabend“ gewählt. Hierzu konnte das Betreuerteam die Jugendfeuerwehrleute mit ihren Eltern, die Bambinifeuerwehr, die aktiven Wehrleute aus Ramstein und Niedermohr, die Alterskameradschaften sowie Vertreter des Landkreises und der Politik begrüßen. Mit dabei die 1. Kreisbeigeordnete Gudrun Hess-Schmidt, der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Michael Herfurt und seine Stellvertreter Heiko Becker und Matthias Hecktor. Die Verbandsgemeinde wurde neben Marcus Klein von den Beigeordneten Roland Palm und Torsten Lenhart sowie dem Leiter des Ordnungsamtes, Martin Kalkowski, vertreten.

Für die richtige Umgebung hatten fleißige Helfer die Fahrzeughalle in einen „Indor-Camping-Platz“ verwandelt. Mit rund vierzig Kubikmetern Holzhackschnitzeln, unzähligen Grünpflanzen von der Stadtgärtnerei, Effektbeleuchtung und Lichterketten sowie zwei Zelten und dem obligatorischen Verkaufstand in dem neben Getränken auch „bunte Tüten“ über die Theke gingen und einem (fast) echten Lagerfeuer, wurde das richtige Zeltlagergefühl bei allen Teilnehmern erzeugt.

In ihren, wie von der Jugendfeuerwehr gewünscht, kurzen Grußworten dankten sowohl Wehrleiter Franz-Josef Preis, der auch den Kreisfeuerwehrverband vertrat, sowie die 1. Kreisbeigeordnete Gudrun Hess-Schmidt allen aktuellen und ehemaligen Verantwortlichen für die geleistete Jugendarbeit und den Eltern dafür, dass sie ihre Kinder der Feuerwehr anvertrauen und überreichten ein Geschenk an die Jugendlichen. Die Einheit Niedermohr sowie die Vertreter der befreundeten Jugendfeuerwehr Osterwald o/E aus der Region Hannover richteten ein Grußwort an die Jugendfeuerwehr und übergaben jeweils ein Präsent.

Mit einer Zeitkapsel machte die Jugendfeuerwehr von heute sich selbst ein Geschenk für ihr 100-jähriges Bestehen im Jahr 2064. Hierzu wurden in ein Stück Kunststoff-Gasleitung verschiedene Gegenstände gepackt, die die Tätigkeit der Jugendfeuerwehr repräsentieren. Mit dabei ein Feuerwehr-Taschenkalender aus dem Jahr 1964, ein Miniatur-Weihnachtskrippe und ein Holz-Elch wie sie am Weihnachtsmarkt verkauft werden, ein Bild der Jugendfeuerwehr das „live“ mit allen Gästen aufgenommen und ausgedruckt wurde sowie die aktuelle Ausgabe der RHEINPFALZ und des Amtsblattes. Mit einer Corona-Maske und der Corona-Medaille wollten die Jugendlichen an die einschneidende Zeit der Pandemie erinnern. Ein USB-Stick mit Fotos sowie die Zugangsdaten für einen Cloud-Speicher wanderten ebenso in die Röhre wie die „Lagerpässe“, die von allen Anwesenden ausgefüllt wurden. Zudem haben die Jugendlichen eine 13-seitigen Brief verfasst. Dieser wurde in Auszügen vorgelesen und beinhaltet neben Beschreibungen über das Jugendfeuerwehrleben auch viele weitere interessante Themen aus dem Alltag der Jugendlichen. Die Röhre wurde durch die Stadtwerke direkt vor Ort fachgerecht verschweißt und versiegelt. Sie wird im Rahmen des aktuellen Umbaus der Feuerwache einen Platz finden, in dem sie die nächsten 40 Jahre überdauern wird.

Ein weiterer Programmpunkt bildete die „Wanderralley“, bei der üblicherweise die Jugendlichen an verschiedenen Stationen unterschiedliche Aufgaben lösen müssen, um so Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln. An diesem Abend wurden die Rollen jedoch vertauscht. Teilnehmer waren die geladenen Gäste, die unter den Augen der Wertungsrichter aus den Reihen der Jugendfeuerwehr Spiele wie „Nudelstechen“ durchführten oder ihr Können bei der stabilen Seitenlage unter Beweis stellen mussten. Dem Sieger winkte eine Großpackung Gummibärchen.

Der Abend endete mit Leckerem vom Grill, Gesprächen am Lagerfeuer und Schwelgen in Erinnerungen an 60 Jahre gelungene Jugendarbeit bei der Jugendfeuerwehr Ramstein-Miesenbach.