Ein neues Dach für die Ramsteiner Pfarrkirche


Es ist nicht zu übersehen: rund um die St.-Nikolaus-Kirche in Ramstein, das Wahrzeichen der Stadt, wird zurzeit gearbeitet. Der „Dom im Moorbachtal“ ist mittlerweile komplett eingerüstet. Die Kirchenfassade versteckt sich hinter einem hohen mit Planen verhängten Gerüst. Wer den Kopf hebt sieht die Handwerker, die ihre Arbeit am Dach aufgenommen haben.

Nach längerer Vorplanung hatte das Bischöfliche Bauamt Ende des vergangenen Jahres die Genehmigung für die Bauarbeiten zur Erneuerung des Dachs der Kirche erteilt. Das Dach des 1903 eingeweihten Gotteshaus wurde zuletzt 1976 neu eingedeckt. Zehn Jahre zuvor hatte der Glockenturm ein neues Kupferdach erhalten, das nun ebenfalls auf Schäden überprüft werden soll.

Die alten, asbesthaltigen Zementfaserplatten auf den Seitenschiffen, auf Hauptschiff, Vierung und Apsis werden nach und nach abgedeckt und in „Big Packs“ verstaut. Anschließend werden beschädigte Dachbalken ausgetauscht, die Dachschalung ergänzt und die Dachfläche schließlich mit spanischem Schiefer in sogenannter Schuppendeckung eingedeckt. Ebenfalls erneuert werden die Zifferblätter der Turmuhr auf drei Seiten. Hier hat die Stadt Ramstein-Miesenbach die Übernahme der Kosten zugesagt. Das Zifferblatt auf der Westseite wurde bereits 2013 saniert. Auch damals übernahm die Stadt den Großteil der Kosten.

Weitere Maßnahmen sind das Kontrollieren, Reinigen und Neuverfugen des Sandsteinmauerwerks am Glockenturm, die Erneuerung des Blitzschutzes sowie der Dachrinnen und Regenrohre. Um die in den vergangenen Monaten zunehmende Verschmutzung durch Taubenkot zu verhindern, soll auch ein Taubenschutz angebracht werden. Über die Einzelheiten der Renovierungsmaßnahmen hatte der Verwaltungsrat vor Beginn der Bauarbeiten in einer Pfarrversammlung in der Kirche die Pfarreiangehörigen umfassend informiert.

Die Gottesdienste finden trotz der Bauarbeiten und der damit verbundenen Einrüstung der Fassade weiterhin in der Kirche statt. Der Zugang erfolgt über die Rampe auf der Südseite, wo man barrierefrei in das Gotteshaus gelangt sowie an den Sonntagsgottesdiensten über dem Haupteingang. Beide Eingänge wurden zum Schutz eigens überdacht. Allerdings bleibt die Kirche tagsüber für den Zeitraum der Bauarbeiten, die, je nach Witterung, bis zum Frühjahr 2025 andauern können, geschlossen.

Lag die Kostenschätzung 2016 noch bei rund 800.000 Euro, so beläuft sich die Kostenaufstellung des beauftragten Architekturbüros Blanz einschließlich aller Nebenkosten wie Planung und Bauüberwachung auf rund 1,4 Millionen Euro, wobei nahezu alle Arbeiten bereits vergeben sind. Finanziert wird die Baumaßnahme zu 65 Prozent aus Mitteln der Diözese Speyer, 35 Prozent der Kosten muss die Kirchenstiftung Ramstein aufbringen, das sind immerhin rund ein halbe Million Euro.

Angesichts der hohen Kosten, die bei der Pfarrei verbleiben, ist die Gemeinde für jede Spende dankbar. Zuwendungen können auf das Konto der Pfarrei (IBAN: DE66 5405 0220 0000 5911 23) unter dem Verwendungszweck „Kirchenrenovierung Ramstein“ überwiesen werden.