Bahnhaltepunkt Obermohr für 2,3 Millionen modernisiert


Die Deutsche Bahn (DB) hat den Haltepunkt Obermohr für die Fahrgäste umfassend modernisiert und dabei gemeinsam mit den Projektpartnern rund 2,3 Millionen Euro investiert. Der Großteil der Kosten, rund 2,2 Millionen, wurde finanziert durch Bundesmittel aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und der Deutschen Bahn über die Instandhaltung und den Ersatz der Infrastruktur der Eisenbahnunternehmen.

Im Rahmen der im März begonnenen Arbeiten wurde der Bahnsteig auf eine Höhe von 55 Zentimetern über Schienenoberkante angehoben, was den Fahrgästen bei Einsatz der planmäßig vorgesehenen Triebwagen vom Typ Talent (Baureihe 643) ab sofort einen ebenerdigen Ein- sowie Ausstieg ermöglicht. In ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste können nun leichter in die Züge einsteigen und auch die Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwagen und Gepäck wird deutlich komfortabler. Der neue Bahnsteig mit einer Länge von 120 Metern wurde zudem mit einem taktilen Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte ausgestattet, welches die Orientierung vor Ort vereinfacht. Die erhöhte Attraktivität der Bahnstation war ein weiterer, wichtiger Punkt im Rahmen der Umbaumaßnahme. So werten eine neue Bahnsteigausstattung samt Wetterschutzhaus und das energiesparende LED-Beleuchtungssystem das Erscheinungsbild der Station merklich auf.

Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland, Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, Ralf Guckenbiehl, Bürgermeister der Gemeinde Steinwenden, Ralf Leßmeister, Landrat des Landkreises Kaiserslautern, und Michael Heilmann, Verbandsdirektor Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, machten sich gemeinsam mit weiteren geladenen Gästen und einigen Bürgern ein Bild vor Ort und weihten den Haltepunkt symbolisch ein.

Nach Ansicht von Dr. Vornhusen, zeige die grundlegende Modernisierung der vergleichsweise kleinen Station Obermohr mit 110 Fahrgästen im Schnitt pro Tag und 38 Zügen an Werktagen, dass das System Bahn auch im Flächennetz auf eine gute Zukunft vorbereitet werde. Auch im ländlichen Raum wolle der Bund und die Bahn die Attraktivität der Stationen erhöhen und den Reisenden mehr Komfort und Sicherheit bieten. Vornhusen erinnerte an den Bau der Bahnstrecke 1868, die zunächst für den Gütertransport gedacht war. Erst in der 1950er Jahren habe die Gemeinde Obermohr einen Bahnsteig in Eigenleistung errichtet, der nun grundlegend erneuert wurde.

Staatsministerin Eder gab sich überzeugt, dass mit modern ausgestatteten und barrierefreien Bahnstationen auch mehr Menschen dazu bewegt werden können das Auto stehen zu lassen und mit dem Zug zu fahren. In Rheinland-Pfalz seien bereits viele Bahnhöfe ausgebaut worden, bei rund 130 stehe die Modernisierung noch an.

Ortsbürgermeister Ralf Guckenbiehl verband mit der Bahnstrecke viele persönliche Erinnerungen. Dass nach Steinwenden 2019 nun auch der Bahnhof Obermohr grundlegend saniert wurde, sei für die Ortsgemeinde Steinwenden eine sehr gute Sache. Guckenbiehl dankte seinem Beigeordneten Horst Radl und seinem Amtsvorgänger Matthias Huber für die Begleitung und Umsetzung der Baumaßnahme.

Landrat Ralf Leßmeister berichtet, dass inzwischen fast alle Bahnhaltepunkte im Landkreis Kaiserslautern modernisiert wurden und Verbandsdirektor Michael Heilmann gab bekannt, dass ab Dezember 2029 alle Züge auf der Strecke von und nach Kusel batterieelektrisch fahren und die heutigen Dieseltriebwagen ersetzen sollen. Auch seien die neuen Züge zu Hundertprozent barrierefrei und mit einer automatischen Spaltüberbrückung ausgestattet (Fotos: Stefan Layes).